Grippe (Influenza): Symptome, Krankheitsverlauf und Impfung

Die Influenza verursacht jährlich viel menschliches Leid und Kosten in Milliardenhöhe (im Gesundheitswesen und der Wirtschaft). Besonders ältere Menschen, chronisch Kranke und auch Kinder mit Vorerkrankungen oder Abwehrschwäche sind durch eine Grippe oder die daraus resultierenden Komplikationen gefährdet.


Grippeimpfung jedes Jahr neu erforderlich

Grippe lässt sich nicht mit gesunder Ernährung, ausreichend Bewegung und Saunagängen vorbeugen! Den einzig wirksamen Schutz gegen die Virusgrippe bietet eine Impfung, die rechtzeitig vor Beginn der Grippesaison durchgeführt werden sollte.

Die Influenza-Viren zeichnen sich durch eine erstaunliche Wandlungsfähigkeit aus, daher muss der Impfstoff jedes Jahr an die aktuell zirkulierenden Erregertypen angepasst und neu verabreicht werden.

Zu beachten ist, dass es für die Nord- und Südhalbkugel für die jeweilige Grippesaison unterschiedlich zusammengesetzte Grippeimpfstoffe geben kann.


Verbreitung: Grippeviren gibt es weltweit

Die Influenza ist eine weltweit auftretende Infektionskrankheit, die schwerwiegend verlaufen kann. Die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut Berlin (STIKO) empfiehlt die Grippe-Impfung u. a. für folgende Personengruppen:

  • Alle Personen über 60 Jahre mit einem inaktivierten quadrivalenten Hochdosis-Impfstoff
  • Schwangere ab dem 2. Schwangerschaftsdrittel; bei erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens ab dem ersten Schwangerschaftsdrittel
  • Kinder ab 6 Monate, Jugendliche und Erwachsene mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens
  • Bewohnern und Personal von Alten- und Pflegeheimen
  • Personen mit erhöhter Gefährdung, z. B. medizinisches Personal, Personen in Einrichtungen mit umfangreichem Publikumsverkehr
  • Personen, die mit Risikopersonen leben oder diese betreuen
  • Personen mit erhöhter Gefährdung durch direkten Kontakt zu Geflügel und Wildvögeln
  • Für Reisende ist eine Influenza-Impfung nach Risikoabwägung entsprechend Exposition und Impfstoffverfügbarkeit sinnvoll.

Übertragung der Grippeviren auf vielen Wegen

Das Influenza-Virus wird beim Husten, Niesen oder mit der Atemluft übertragen (Tröpfcheninfektion) aber auch eine Übertragung durch kontaminierte Gegenstände ist möglich. Die Infektionsgefahr ist dort am größten, wo viele Menschen auf engem Raum zusammenkommen, z.B. an Arbeitstätten, in Schulen oder Kaufhäusern. Für Pendler und Reisende besteht das Infektionsrisiko auch in öffentlichen Verkehrsmitteln, Bahnhöfen, Flughäfen oder auf Kreuzfahrt-Schiffen.

Infizierte Personen sind bereits 1 bis 2 Tage vor Auftreten der ersten Krankheitssymptome ansteckend. D.h. man kann sich bei jemandem anstecken, ohne dass man auch nur einen Hinweis darauf hat, dass diese Person bereits infiziert ist. Nach Auftreten der ersten Krankheitsanzeichen sind die Infizierten üblicherweise weitere 3 bis 5 Tage, bei kleinen Kindern auch bis zu 2 Wochen, ansteckend.


Anzeichen, Symptome und Krankheitsverlauf: Die Grippe beginnt immer plötzlich

Eine "echte Grippe" ist keine harmlose Erkältung oder ein grippaler Infekt. Die Influenza-Viren infizieren die Atemwege und schädigen die Schleimhäute. Dadurch werden die Abwehrkräfte geschwächt und das Eindringen anderer Erreger begünstigt, was zu folgenschweren Sekundärinfektionen wie z. B. Lungenentzündungen führen kann.

Da sich die Influenzaviren sehr schnell im Körper vermehren und ausbreiten, ist die Dauer von der Ansteckung bis zum Krankheitsbeginn (Inkubationszeit) mit 1-3 Tagen sehr kurz. Die Krankheit beginnt dann plötzlich mit starkem Krankheitsgefühl, Frösteln, Schweißausbrüchen, Kopf- und Gliederschmerzen. Danach kann hohes Fieber bis 40 °C einsetzen, zugleich tritt ein charakteristischer trockener Husten in den Vordergrund. Oft klagen Betroffene außerdem über Brennen im Rachen und Schmerzen hinter dem Brustbein. Aufgrund der eher allgemeinen Krankheitsanzeichen kommt es häufig zur Verwechslung mit anderen Atemwegserkrankungen. Charakteristisch allerdings ist der schlagartige Ausbruch der Erkrankung.

Gefährlich ist die Virusgrippe, da sie zahlreiche Komplikationen nach sich ziehen kann. In Folge kann es zu Lungenentzündung, Bronchitis oder einer Mittelohrentzündung kommen. Entzündungen des zentralen Nervensystems und bakterielle Infektionen sind ebenfalls möglich. Wird sich nicht geschont und die Krankheit verschleppt, kann das Herz-Kreislauf-System durch eine Herzmuskelentzündung Schaden erleiden.

Besonders gefährdet durch die Influenza und ihre Folgeinfektionen sind Patienten mit Grunderkrankungen, wie z.B. Atemwegs-Erkrankungen, chronischen Herz-, Nieren-, Leber- und Stoffwechsel-Krankheiten sowie alle älteren Menschen über 60 Jahre.


Grippesaison

Bei der Grippesaison ist die geografische Unterscheidung zwischen Nord- und Südhalbkugel der Erde entscheidend. Auf der Nordhalbkugel liegt die Grippesaison im Zeitraum von Dezember bis März/April. In unseren Breiten sind gerade in dieser nasskalten Jahreszeit unsere Schleimhäute durch die Kälte draußen und die trockene Heizungsluft stark gereizt, so dass die körpereigenen Barrieren gegen den Virus oftmals versagen.

Auf der südlichen Erdhalbkugel ist die Influenzasaison in den Monaten Mai bis September. So besteht die Gefahr, sich auf Reisen mit dem Grippevirus zu infizieren, wenn man in unseren Breiten gar nicht mehr an die Influenza denkt.


NP-DE-VX-WCNT-210101, Nov21