Humane Papillomviren (HPV): Symptome, Krankheitsverlauf und Impfung
Human Papillomviren können Krebs erzeugen – die HPV-Impfung schützt
Eine wichtige Maßnahme zur Vorbeugung von Gebärmutterhalskrebs und dessen Vorstufen sowie allen anderen HPV-bedingten Krebserkrankungen ist die HPV-Impfung. Es stehen zwei Impfstoffe zur Verfügung. Diese enthalten keine krebserregenden Bestandteile; so ist sichergestellt, dass die Impfung keinen Krebs auslösen kann.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung für Kinder und Jugendliche zwischen 9 und 14 Jahren. Spätestens bis zum vollendeten 18. Lebensjahr (d. h. bis zum Tag vor dem 18. Geburtstag) sollen versäumte Impfungen gegen HPV nachgeholt werden. Die vollständige Impfserie (9 bis einschließlich 14 Jahre: 2 Impfdosen; ab dem 15. Lebensjahr: 3 Impfdosen) sollte vor dem ersten Geschlechtsverkehr abgeschlossen sein. Auch erwachsene Frauen und Männer, die keine Impfung gegen HPV erhalten haben, können von einer HPV-Impfung profitieren. Es liegt in der Verantwortung des Arztes, nach individueller Prüfung von Nutzen und Risiko der Impfung, seine Patientinnen und Patienten auf der Basis der Impfstoffzulassung darauf hinzuweisen.
Ab dem vollendeten 20. Lebensjahr sollte jede Frau jährlich an der Krebsfrüherkennungsuntersuchung teilnehmen.
Verbreitung und Übertragung: Humane Papillomviren werden durch sexuelle Aktivität übertragen
Humane Papillomviren gibt es überall auf der Welt. Frauen und Männer infizieren sich gleichermaßen im Laufe des Lebens mit HPV. Humane Papillomviren werden durch sexuelle Kontakte übertragen. Solange Menschen sexuell aktiv sind, können sie sich mit HPV infizieren. Die meisten sexuell aktiven Menschen infizieren sich mindestens einmal im Leben mit HP-Viren. Häufig geschieht das bald nach der Aufnahme sexueller Aktivitäten.
Eine Untergruppe der HP-Viren, die so genannten Hochrisikotypen (z.B. HPV 16 und HPV 18), können zu bösartigen Tumoren führen. In den meisten Fällen wird die Infektion vom Körper erfolgreich bekämpft. Dennoch erkranken jährlich in Deutschland nach vorsichtigen Schätzungen des Robert-Koch-Institutes zwischen 5.000–7.000 Frauen und zwischen 1.000 und 2.000 Männer an HPV-bedingten Karzinomen. Dazu zählen Gebärmutterhalskrebs, Scheiden- und Vulvakrebs, und Karzinome am Penis, im Bereich des Anus und im Mund- und Rachenraumes. Nach neueren Daten werden möglicherweise auch Darmkrebserkrankungen durch HPV ausgelöst; diese sind bislang noch nicht in die Schätzungen des Robert-Koch-Institutes eingegangen. Bei ca. 70 % aller Gebärmutterhalskrebsfälle konnten die HPV-Typen 16 oder 18 gefunden werden.
Jährlich bedürfen in Deutschland zudem ca. 56.000 junge Frauen aufgrund einer HPV-bedingten Krebsvorstufe einer Konisation (kegelförmiges Ausschneiden des Gebärmutterhalses), mit einem Häufigkeitsgipfel bei den 30- bis 34-Jährigen. Studien zeigen, dass Frauen nach einer Konisation ein höheres Risiko für Frühgeburten haben. Dieses Risiko besteht bei jeder Schwangerschaft erneut.
Symptome und Krankheitsverlauf: Symptome der HPV-Infektion erst in späten Stadien
Eine lang anhaltende HPV-Infektion über mindestens 6 Monate ist Voraussetzung für die Entwicklung einer HPV-bedingten Krebserkrankung. Bisher sind über 200 verschiedene Typen des humanen Papillomvirus bekannt, die in zwei Gruppen eingeteilt werden: Niedrigrisiko-HPV-Typen wie HPV 6 und HPV 11 verursachen in der Regel selten oder nie Krebs sondern stattdessen unangenehme, aber gutartige Genitalwarzen.
Hochrisiko-HPV-Typen wie HPV 16 und HPV 18 können Zellen so verändern, dass sich über einen Zeitraum von mehreren Jahren bis Jahrzehnten Krebs entwickelt. Die Infektion verläuft in der Regel ohne eindeutige Symptome. Schmerzen treten meist erst dann auf, wenn bereits Krebs entstanden ist. Die jährliche Krebsfrüherkennungs¬untersuchung für Frauen beim Frauenarzt untersucht unter anderem die Zellen am Gebärmutterhals. So können Krebsvorstufen und Veränderungen frühzeitig erkannt und schonend behandelt werden. Daneben gibt es die Möglichkeit, mittels eines HPV-Tests das Vorhandensein von DNA aus HP-Viren nachzuweisen.
In den meisten anderen Fällen ist die Vorsorge schwierig, weil es keine gezielten Vorsorgeuntersuchungen für andere HPV-bedingte Krebsarten gibt.
Werden fortgeschrittene Krebsvorstufen oder Krebs erkannt, kann eine Operation nötig werden. Die am häufigsten bei der Krebsentstehung beteiligten HPV-Typen sind HPV 16 und 18, darüber hinaus zählen unter anderem die HPV-Typen 31, 33 und 45 zu den krebserregenden Hochrisiko-HPV-Typen.
Eine natürliche Infektion mit HPV schützt in der Regel nicht vor erneuten Infektionen.
NP-DE-CER-WCNT-190001, Apr19