Corona-Impfung: wie viel Abstand zu anderen Impfungen?

Noch nie wurde so viel über eine Impfung berichtet, gesprochen, diskutiert und beraten, wie über die COVID-19-Impfung. Gefühlt ändern sich täglich die Vorgaben, wer wann ein Impfangebot bekommen wird, welche Impfstoffe für welche Altersgruppen zur Verfügung stehen. Geimpfte (und von einer SARS-CoV-2-Infektion Genesene) haben inzwischen weniger Einschränkungen im Alltag und auf Reisen. Jede Woche gibt es neue Ergebnisse aus wissenschaftlichen Untersuchungen, die sich weltweit mit allen nur denkbaren Fragen zum SARS-CoV-2-Virus befassen.
All das sind wichtige Themen. Das Ziel des Vorgehens ist es, möglichst viele Menschen möglichst bald gegen das Coronavirus zu impfen, um ihm die Verbreitungsgrundlage zu entziehen: Je mehr Menschen immunisiert sind, desto schwerer ist es für das Virus, noch empfängliche Personen zu erreichen. Nach neueren Einschätzungen von Experten müssen 8 von 10 Menschen immun sein, um die so genannte Herdenimmunität zu erreichen.
Weitere Informationen zur Corona-Impfung finden Sie hier.
Andere Impfungen nicht vergessen!
Mehrere Ärzt*innen mahnen jedoch inzwischen an, dass neben der COVID-19-Impfung andere wichtige Impfungen nicht vergessen werden sollten. Zwar ist im Winter 2020/21 die Grippewelle praktisch komplett ausgefallen und auch Erkältungskrankheiten gab es deutlich weniger als sonst, doch sobald Kontaktbeschränkungen aufgehoben werden und die Menschen wieder vermehrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren, im Büro statt im Homeoffice arbeiten, Reisen ins Ausland möglich werden, die Geschäfte wieder ohne Einschränkungen und die Schulen wieder regulär geöffnet sind, werden sich auch diese Krankheitserreger wie eh und je munter verbreiten. Da nun eh die meisten schon mal in den Tiefen der Schubladen nach ihrem Impfpass gesucht haben, empfiehlt es sich zusammen mit der Hausärzt*in zu prüfen, welche anderen Impfungen aufgefrischt oder auch erstmals gegeben werden sollten.
Haben Sie Ihren Impfpass zur Hand? Dann schauen Sie doch mal, ob Sie die von der Ständigen Impfkommission (STIKO) für alle Erwachsenen empfohlen Impfungen finden.
Für alle Erwachsenen zwischen 18 und 59 Jahren gilt:
- Tetanus / Diphtherie: Die Impfung sollte im Erwachsenenalter alle 10 Jahre aufgefrischt werden.
- Keuchhusten (Pertussis): Keuchhusten ist hochansteckend und besonders für Säuglinge und ältere Menschen mit schweren Krankheitsverläufen und Einweisungen ins Krankenhaus verbunden. Die Keuchhusten-Impfung ist nur in Kombination mit der Impfung gegen Tetanus und Diphtherie möglich. Daher sollte die nächste Tetanus/Diphtherie-Impfung genutzt werden, um gleichzeitig gegen Keuchhusten zu impfen.
- Masern: Alle nach 1970 Geborenen sollen eine Impfung gegen Masern erhalten, wenn sie in der Kindheit nicht oder nur einmal gegen Masern geimpft wurden. Wenn unklar ist, ob eine Impfung in der Kindheit stattgefunden hat, z. B. weil der Impfpass verloren ist, soll auch einmal gegen Masern geimpft werden.
Da die Immunfunktion mit zunehmendem Alter abnimmt und dadurch das Risiko für Infektionen und schwere Krankheitsverläufe steigt, gibt es für ältere Menschen ergänzende Empfehlungen. Für alle Erwachsenen ab 60 Jahren gilt zusätzlich:
- Grippe (Influenza): Die Grippeimpfung muss jährlich im Herbst erneuert werden.
- Pneumokokken: Pneumokokken können verschiedene Erkrankungen auslösen. Bei älteren Menschen ist insbesondere die Lungenentzündung gefährlich. Personen ab 60 Jahren sollten einmalig gegen Pneumokokken geimpft sein.
- Gürtelrose (Herpes Zoster): An Gürtelrose erkranken vorwiegend Menschen, bei denen von Geburt an, erworben oder wegen ihres Alters das Immunsystem geschwächt ist. Diese Personen sollten, um die Gürtelrose-Erkrankung und deren schmerzhafte Komplikationen zu verhindern, zweimal im Abstand von 2 bis 6 Monaten gegen Herpes Zoster geimpft werden.
Tipp: Wenn Sie unsicher sind, ob Ihr Impfschutz vollständig ist, nehmen Sie beim nächsten Arzttermin den Impfpass mit.
Wichtig: Arzt- und Impftermine sind wichtige Termine und sollten auch während der Pandemie wahrgenommen werden. Denken Sie gegebenenfalls auch an die Impfungen von Säuglingen, Kindern und Jugendlichen.
Die Impfungen planen
Zu anderen Tot-Impfungen wie beispielweise Influenza oder Gürtelrose ist kein Abstand einzuhalten, die COVID-19 Impfung kann mit allen Tot-Impfstoffen ko-administriert, also zeitgleich verimpft werden. Die Gabe der einmaligen Impfstoffdosis ist bereits ab 4 Wochen nach dem Ende der COVID-19-Symptome möglich, wenn z.B. eine Exposition gegenüber künftig auftretenden Virusvarianten gegeben ist, gegen die eine durchgemachte SARS-CoV-2-Infektion keinen ausreichenden Schutz mehr vermittelt (immune escape-Varianten). Nach gesicherter asymptomatischer SARS-CoV-2-Infektion kann die Impfung bereits ab 4 Wochen nach der Labordiagnose erfolgen.
Tipp: Planen Sie schon Ihren nächsten Urlaub? Denken Sie rechtzeitig an die Impfung gegen Hepatitis A und B! Sie planen Ferien in Deutschland? Dann könnte auch der Schutz vor der durch Zecken übertragenen FSME sinnvoll sein.
NP-DE-VX-WCNT-210094, Okt21