Impfen bei Immunschwäche - Schützen Sie sich vor Infektionskrankheiten

Impfen bei Immunschwäche

Schützen Sie sich vor Infektionskrankheiten

Älterer Mann, Mitte 60
Junge Frau, Mitte 30

Wir wissen: Eine Immunschwäche kann eine große Herausforderung im Alltag sein. Neben der Belastung durch die Erkrankung selbst sind betroffene Personen durch Infektionskrankheiten besonders gefährdet. Egal, was der Grund für die Immunschwäche ist und wie schwer sie ist: Im Alltag sollte man sich besonders schützen.

Eine Impfung stellt dabei die einfachste und sicherste Form der Vorbeugung von Infektionskrankheiten dar.

Viele Impfungen (mit Ausnahme von Lebendimpfstoffen) werden auch für Immungeschwächte empfohlen. Aber auch der vollständige Impfstatus der Menschen im direkten Umfeld ist für den Schutz Immungeschwächter besonders wichtig.

In diesem Artikel geben wir Ihnen einen Überblick über das Impfen bei Immunschwäche, die verfügbaren Impfungen sowie die aktuellen Impfempfehlungen.

 

Die Kosten aller für Immungeschwächte empfohlenen Impfungen werden von den Krankenkassen übernommen!

Impfen bei Immunschwäche - Schützen Sie sich vor Infektionskrankheiten

Unser Immunsystem hat unter anderem die Aufgabe, den Körper vor Viren und Bakterien zu schützen. Wenn dieses Abwehrsystem geschwächt ist, steigt auch die Anfälligkeit für entsprechende Infektionserkrankungen.

Ein vermindert funktionierendes Immunsystem (auch Immunschwäche, Immundefizienz, Immundefekt oder Immunsuppression genannt) kann die unterschiedlichsten Ursachen haben und auch erst im Laufe des Lebens auftreten.

Älterer Mann, Mitte 60, zeigt Impfpass

Es gibt verschiedene Auslöser für eine Immunschwäche. Die Häufigsten sind:

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  • Ausgelöst durch angeborene Immundefekte (dabei handelt es sich um eigenständige Krankheiten)
  • Im Laufe des Lebens auftretend durch altersbedingtes Nachlassen des Immunsystems oder mit einer Immunschwäche einhergehende Erkrankungen ode medikamentöse Therapie bei Krankheiten mit fehlgeleitetem Immunsystem (z. B. Autoimmunkrankheiten)
  • Krebserkrankung
  • Chronische Niereninsuffizienz/nephrotisches Syndrom
  • Leberinsuffizienz
  • HIV/AIDS
  • Multiple Sklerose
  • Diabetes mellitus mit Niereninsuffizienz
  • Rheumatoider Arthritis
  • Morbus Crohn
  • Colitis ulcerosa
  • Schuppenflechte (Psoriasis)
  • Lupus erythematodes
  • Schwerem Asthma bronchiale
  • Transplantationen

Impfen bei Immunschwäche - Schützen Sie sich vor Infektionskrankheiten

Sind Sie immungeschwächt? Dann sind Sie durch Viren und Bakterien besonders gefährdet! Sie können sich leichter anstecken und stärker erkranken, als Menschen mit einem gesunden Immunsystem. Impfungen können dagegen schützen. Sie bieten Schutz gegen eine Vielzahl von viralen und bakteriellen Erregern, die für Sie mit einem geschwächten Immunsystem besonders gefährlich werden können.

Welche Impfstoffe sind für Immungeschwächte geeignet?

Sogenannte Totimpfstoffe enthalten nur abgetötete Erreger oder Bruchteile von diesen und können aus diesem Grund die Krankheit, gegen die sie gerichtet sind, nicht selber auslösen. Daher sind sie auch bei Immungeschwächten uneingeschränkt empfohlen.

Lebendimpfstoffe enthalten im Vergleich zu Totimpfstoffen abgeschwächte, vermehrungsfähige Erreger. Menschen mit Immunschwäche sollen deshalb normalerweise keine Lebendimpfstoffe erhalten. Beispiele für Erkrankungen, gegen die aktuell nur Lebendimpfstoffe zugelassen sind: Masern, Mumps, Röteln, Windpocken, Gelbfieber.

Icon Bakterium

Die Ständige Impfkommission (STIKO) am RKI empfiehlt diese Impfungen für Menschen mit Immunschwäche. Dafür kommen ausschließlich Totimpfstoffe zum Einsatz.

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Symptome und Risiko:

Alle, die schon einmal die Windpocken hatten (95% aller Erwachsenen über 60 Jahre), können an einer schmerzhaften Gürtelrose erkranken. Wenn die Stärke des Immunsystems nachlässt, reaktivieren sich die Windpockenviren und führen zu Gürtelrose. Neben einem unangenehmen, schmerzhaften Ausschlag treten oft langanhaltende, schwer zu behandelnde Nervenschmerzen als Komplikation auf.

Impfung:

Ab einem Alter von 50 Jahren bezahlen die Krankenkassen die Impfung für Immungeschwächte; im Alter zwischen 18 und 49 Jahren lohnt sich eine individuelle Erstattungsanfrage bei Ihrer Krankenkasse.

Symptome und Risiko:

COVID-19 zeigt sich vor allem durch grippeähnliche Symptome. Besonders bei Personen mit Risikofaktoren, wie z. B. höherem Alter oder bei immungeschwächten Menschen kann die Erkrankung deutlich schwerer verlaufen.

Impfung:

Die Impfung ist von der STIKO ausdrücklich empfohlen! Fragen Sie Ihren Arzt oder entnehmen Sie aktuelle Informationen der STIKO-App.

Symptome und Risiko:

Die teils lebensbedrohlichen Erkrankungen sind für Menschen mit Immunschwäche von besonderer Gefahr.

Impfung:

Eine Kombinationsimpfung gegen Tetanus/Diphtherie/Keuchhusten kann davor schützen. Regelmäßige Auffrischungsimpfungen sind wichtig.

Symptome und Risiko:

Die „echte Grippe“, auch Influenza genannt, kann bei Immungeschwächten einen deutlich schwereren Verlauf nehmen, der zu Krankenhauseinweisung oder sogar zum Tod führen kann.

Impfung:

Die Grippe-Impfung sollte bei Immungeschwächten und bei Menschen, mit denen sie wohnen, unabhängig vom Alter, jährlich mit dem jeweils aktuellen Impfstoff im Herbst durchgeführt werden.

Symptome und Risiko:

Eine Infektion der Leber mit Hepatitis B-Viren kann zu Gelbsucht führen. Ein geschwächtes Immunsystem erhöht das Risiko, dass diese chronisch wird und damit für eine dauerhafte Erkrankung sorgt. In diesem Fall kann sie zu Leberzirrhose (Leberschrumpfung) oder sogar Leberkrebs führen. 

Impfung:

Eine Impfung gegen Hepatitis B schützt mit hoher Wahrscheinlichkeit vor einer Erkrankung und kann Sie vor deren Folgen bewahren.

Symptome und Risiko:

Pneumokokken sind die häufigsten Erreger einer bakteriellen Lungenentzündung, Meningokokken sind die Auslöser einer Hirnhautentzündung. Beide Erreger können aber auch schwere, oft lebensbedrohliche Erkrankungen des gesamten Körpers auslösen. Immungeschwächte sind besonders gefährdet!

Impfung:

Für Immungeschwächte sind diese Impfungen daher wichtig und altersunabhängig empfohlen.

Die hier aufgeführten Impfungen werden von allen Krankenkassen bezahlt. Eine Ausnahme: die Gürtelrose-Impfung bei unter 50-Jährigen. Hier lohnt sich die individuelle Anfrage bei Ihrer Krankenkasse.

Neben den oben aufgeführten Impfungen können, z. B. aus Anlass einer Reise, noch weitere Impfungen für Sie empfohlen sein.

Sprechen Sie jetzt Ihr Praxisteam an und lassen Sie Impflücken schließen!

Für das gute Gefühl, trotz Immunschwäche bestmöglich geschützt zu sein! 

Checkliste jetzt herunterladen und Impflücken schließen.

 

Weiterführende Informationen zu Impfungen und Impfempfehlungen finden Sie auch auf der Seite der STIKO.

Checkliste Immunsuppression

NP-DE-ABX-WCNT-220002, Okt22