Ü60 – diese Impfungen sind empfohlen
Ältere Personen und Menschen mit chronischen Erkrankungen wie Diabetes, Herzschwäche oder Lungenerkrankungen sind für bestimmte Krankheiten besonders gefährdet. Welche Krankheiten das sind und mit welchen Impfungen einfach vorgebeugt werden kann, erfahren Sie in diesem Artikel.

„Ach, in meinem Alter lohnt sich das doch eh nicht mehr“, hört man ältere Menschen hin und wieder sagen. Manche denken, eine neue Küche würde sich nicht mehr „lohnen“, andere verzichten auf ein komfortableres Fahrrad. Wie dem auch sei, ganz sicher ist, dass für Menschen über 60 Jahre einige Impfungen ganz besonders lohnenswert sind!
Da das Immunsystem in höherem Alter an Schlagkraft verliert, ist es besonders wichtig, hier mit Impfungen vorzubeugen. Das gilt ganz besonders für Personen, die an Diabetes, chronischen Herzerkrankungen, Asthma oder COPD („chronisch obstructive pulmonary disease“ – chronisch obstruktive Bronchitis mit oder ohne Lungenemphysem) leiden.
Welche Impfungen für die Generation 60+?
Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Instituts empfiehlt, mindestens folgende Impfungen regelmäßig auffrischen zu lassen:
- Tetanus
Tetanus oder Wundstarrkrampf wird durch Bakterien ausgelöst, die durch kleine mit Erde oder Staub verunreinigte Hautverletzungen in den Körper gelangen können. Der Impfschutz sollte alle 10 Jahre aufgefrischt werden (in Kombination mit Diphtherie und meist auch Pertussis). - Diphtherie
Diphtherie wird ebenfalls durch Bakterien hervorgerufen. Aufgrund der guten Durchimpfungsrate sind Diphtheriefälle bei uns selten geworden. Nichtsdestotrotz kann eine Diphtherie tödlich enden. Der Impfschutz sollte alle 10 Jahre aufgefrischt werden (in Kombination mit Tetanus und meist auch Pertussis). - Pertussis (Keuchhusten)
Auch der Keuchhusten wird durch Bakterien hervorgerufen. Die Krankheit kann besonders Säuglingen und kleinen Kindern und Menschen höheren Alters gefährlich werden. Charakteristisch sind krampfartige Hustenanfälle, sogenannter "Stakkato-Husten", die in bestimmten Abständen auftreten. Die Kranken husten heftig und stoßweise und scheinen dabei fast zu ersticken. In dieser deutlichen Form äußert sich Keuchhusten vor allem bei Kindern. Bei Erwachsenen und Senioren verläuft die Erkrankung häufig unscheinbarer – und verhindert dadurch, dass sie erkannt und behandelt wird. Ältere Menschen sollten sich durch eine Auffrischimpfung (als 3er Kombination mit Tetanus und Diphtherie) vor einer Erkrankung schützen. Besonders wichtig ist das, wenn Kontakt zu Säuglingen besteht. - Pneumokokken
Pneumokokken sind Bakterien, die verschiedene Krankheiten wie Lungenentzündungen auslösen, die besonders bei älteren Menschen und Personen mit chronischen Krankheiten schwer verlaufen können. Pneumokokken können aber auch Nasennebenhöhlen-, Mittelohr-, Hirnhautentzündung oder Blutvergiftung verursachen. Allen Personen über 60 Jahren wird die Impfung, in der Regel einmalig, empfohlen. - Herpes zoster (Gürtelrose)
Die Gürtelrose wird durch das Varizella-Zoster-Virus verursacht. Dieses ruft bei Erstinfektion Windpocken (Varizellen) hervor. Anschließend wandern die Viren von der Haut über die Nervenfasern zu Nervenzellen bestimmter Körperbereiche (Spinalganglien) und verbleiben dort schlummernd. Durch eine Reaktivierung der schlummernden Viren kommt es dann zum Krankheitsbild mit z. B. gürtelförmigem Ausschlag, der Gürtelrose. Die zweimalige Impfung im Abstand von 2-6 Monaten mit dem Totimpfstoff ist für alle Personen ab 60 Jahre als Standardimpfung empfohlen. - Influenza (Grippe)
Die echte saisonale Virusgrippe ist für geschwächte Menschen eine sehr schwere Erkrankung und zieht häufig Komplikationen nach sich. Personen über 60 Jahre sowie chronisch Kranke sollten sich jedes Jahr im Frühherbst impfen lassen, um in jeder Grippesaison aufs Neue gut geschützt zu sein.
Die Kosten für diese von der STIKO empfohlenen Standardimpfungen werden von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.
Weitere Impfungen für reiselustige Senioren
Ältere Menschen, die gerne die Welt bereisen, sollten nicht nur an ihre Standardmedikation denken, sondern auch an den erforderlichen Impfschutz. Im Vorfeld einer Reise sollte in Absprache mit einem Arzt geprüft werden, ob für das Reiseziel spezielle Impfungen notwendig sind. Dazu eignet sich besonders gut „fit for travel“ – der reisemedizinischen Internet-Service. Die kostenfreie App „fit-for-travel“ und die Internetsite „www.fit-for-travel.de“ liefern tagesaktuell zu über 300 Reisezielen reisemedizinische Informationen, z. B. zu allen Impfungen, den Erkrankungen, denen vorgebeugt werden kann wie Virushepatitis A und B und Malaria sowie Klimatabellen. Schauen Sie mal rein unter www.fit-for-travel.de.
NP-DE-VX-WCNT-200024 , Mai20