Reisen in Europa – diese Impfungen können sinnvoll sein
Nicht nur bei Reisen in ferne Länder kann man sich mit fremden Krankheiten anstecken, auch in Europa sind Reiseinfektionen je nach Region nicht selten. Welche Krankheiten das unter anderem sein können und welche Impfungen Schutz bieten können, erfahren Sie im folgenden Artikel.

Bei Reisekrankheiten denkt man erstmal an ferne Tropenkrankheiten – Malaria, Gelbfieber oder Ebola. Doch so exotisch muss die Reise und eine Krankheit gar nicht sein. Auch beim Sommerurlaub innerhalb Europas kann man sich unangenehme Infektionen einfangen.
Der Basisschutz
Eine gute Grundlage bieten die Impfungen, die für jedes Mädchen und jede Frau, jeden Jungen und jeden Mann von der Ständigen Impfkommission STIKO empfohlen werden. Diese sind:
- Tetanus (Wundstarrkrampf)
- Diphtherie
- Pertussis (Keuchhusten)
- Polio (Kinderlähmung)
Dazu kommen weitere Impfungen für Kinder und Jugendliche, Schwangere, nach 1970 Geborene, über 60 jährige und Risikopatienten.
Der zusätzliche Aufbauschutz
Je nach Region und Land, das bereist wird, können weitere Schutzmaßnahmen sinnvoll sein. Eine gute Möglichkeit, sich über vorkommende Krankheiten im Urlaubsland zu informieren, bietet der reisemedizinische Informationsservice fit for travel, bei dem sowohl nach Reisezielen als auch nach Krankheiten gesucht werden kann.
Impfungen gegen folgende Erkrankungen können neben den von der STIKO empfohlenen Standardimpfungen auch für Europa sinnvoll sein:
Hepatitis A
- Verbreitet in Mittelmeerländern und Osteuropa
- Übertragung erfolgt fäkal-oral, also durch Schmierinfektion, verunreinigtes Trinkwasser oder Nahrungsmittel
- Verläuft nie chronisch, kann unter Umständen aber auch tödlich enden
- Schneller / kurzfristiger Schutz: Einmalige Hepatitis A-Impfung einige Tage vor Antritt der Reise
- Langfristiger Schutz: Zweite Injektion im Abstand von sechs bis 12 Monaten nach der ersten Injektion.
- Weitere Informationen finden Sie hier.
Tollwut
- Infektionsrisiko besonders bei Reisen nach Osteuropa, z.B. Albanien, Rumänien
- Ansteckung durch Kontakt mit Speichel oder Biss durch ein infiziertes Tier oder Kontakt mit Fledermäusen (auch in Westeuropa)
- Endet fast immer tödlich
- Schutzimpfung besteht aus 3 Injektionen innerhalb eines Monats (am Tag 0, 7 und 21 oder 28).
- Weitere Informationen finden Sie hier.
FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis)
- Infektionsrisiko v.a. in Süddeutschland, Österreich, Schweiz, Schweden und Osteuropa
- Ansteckung durch den Biss einer infizierten Zecke oder Verzehr von infektiöser Ziegen- oder Schafsrohmilch
- Krankheit kann unkompliziert aber auch mit bleibenden neurologischen Schäden oder tödlich verlaufen
- Für Kinder gibt es ab Vollendung des ersten Lebensjahres einen Impfstoff.
- Für einen langfristigen Schutz (auch von Erwachsenen) müssen drei Impfungen innerhalb eines Jahres durchgeführt werden, doch auch innerhalb weniger Wochen kann ein effektiver Impfschutz aufgebaut werden. Die Impfung muss nach drei bis fünf Jahren aufgefrischt werden.
- Weitere Informationen finden Sie hier.
NP-DE-VX-WCNT-200035, Aug20