Humane Papillomaviren (HPV)

HPV steht für "Humanes Papillomavirus". Es handelt sich um eine Gruppe von Viren, die Haut- und Schleimhautinfektionen verursachen können. Einige HPV-Typen sind sexuell übertragbar und können Genitalwarzen sowie Krebs verursachen, einschließlich Gebärmutterhalskrebs, Peniskrebs und Mund- und Rachenkrebs. Die meisten HPV-Infektionen heilen von selbst aus, aber einige können aber schwerwiegende gesundheitliche Probleme verursachen. Impfungen können vor bestimmten Hochrisikovirustypen schützen, und regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen können eine frühzeitige Krebserkennung ermöglichen.  

 

Wie wird HPV übertragen?

Die Übertragung erfolgt von Mensch zu Mensch, sehr häufig durch sexuelle Kontakte. Aber auch durch Haut-zu-Haut-Kontakt ist eine Übertragung im Genitalbereich möglich. Durch Oralverkehr kann eine Übertragung vom Genitalbereich auf den Mund- und Rachenraum erfolgen.  

Die Ansteckungsgefahr besteht bei sexueller Aktivität ein Leben lang. 

 

Sind Humane Papillomviren Grundvoraussetzung für die Entstehung von Krebs? 

Eine andauernde (persistierende) Infektion mit krebserregenden humanen Papillomviren (HPV) ist Voraussetzung für die Entstehung von HPV-bedingten Krebsarten. Dazu gehören Gebärmutterhalskrebs sowie Scheiden-, Vulvakrebs, Penis- und Analkarzinome. Eine Übertragung der Viren in den Mundraum kann zudem zur Entstehung von Mund-, Hals- und Rachentumoren führen. Neben bösartigen Tumoren können HP-Viren auch Warzen an Haut und Schleimhäuten im Genitalbereich oder im Mund und am Kehlkopf hervorrufen. 

 

Wie verläuft die Krankheit inkl. Inkubationszeit?  

Von der Infektion bis zur Krebsentstehung z. B. am Gebärmutterhals vergehen meist ca. 10 bis 30 Jahre. Bereits die Behandlung der Krebsvorstufen kann vielfältige Komplikationen verursachen (z. B. höhere Früh- und Fehlgeburtenrate durch operative Eingriffe am Gebärmutterhals). Die Dauer bis zur Entstehung von anderen durch HPV bedingten Krebsarten ist weniger gut untersucht. 

Die Infektion mit HPV verursacht selten Symptome. Bei Frauen treten Schmerzen im Bereich des Unterleibs meist erst dann auf, wenn bereits Gebärmutterhalskrebs entstanden ist. Im Rahmen der jährlichen Krebsfrüherkennungs-Untersuchung können Zellveränderung und Krebsvorstufen festgestellt werden. Für andere Krebsarten existieren keine speziellen Vorsorgeuntersuchungen. Gewebsveränderungen, Krebsvorstufen und Tumore können bei einer körperlichen Untersuchung entdeckt werden. 

 

Wie hoch ist die Ansteckungsgefahr und wo ist HPV verbreitet? 

Humane Papillomviren kommen weltweit vor und sind weit verbreitet. Bei den unter 30-jährigen Frauen liegt die Infektionsrate bei 25%. Für Männer liegen keine verlässlichen Zahlen vor, da sie aber Geschlechtspartner von infizierten Frauen sein können, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Infektionsrate mindestens in der gleichen Größenordnung liegt. Aber nur ein kleiner Teil der Infektionen führt zum HPV verursachten Krebs. 

 

Ist man nach einer Erkrankung immun? 

In der Regel nicht. Das bedeutet, eine erneute Ansteckung ist möglich. Grundsätzlich kann man gleichzeitig mit unterschiedlichen HPV-Typen infiziert sein, z.B. mit Viren, die Warzen auf der Haut verursachen und solchen, die Schleimhäute, z.B. in der Scheide oder im Mund befallen. 

 

Für wen ist die HPV-Impfung empfohlen und ab welchem Alter darf ich mein Kind impfen? 

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung für alle Mädchen und Jungen zwischen 9 und 14 Jahren. Spätestens bis zum vollendeten 18. Lebensjahr (d. h. bis zum Tag vor dem 18. Geburtstag) sollen versäumte Impfungen gegen HPV nachgeholt werden. Die vollständige Impfserie (9 bis einschließlich 14 Jahre: 2 Impfdosen; ab dem 15. Lebensjahr: 3 Impfdosen) sollte vor dem ersten Geschlechtsverkehr abgeschlossen sein. Auch erwachsene Frauen und Männer, die keine Impfung gegen HPV erhalten haben, können von einer HPV-Impfung profitieren. Es liegt in der Verantwortung des Arztes, nach individueller Prüfung von Nutzen und Risiko der Impfung, seine Patientinnen und Patienten auf der Basis der Impfstoffzulassung darauf hinzuweisen. 

Ab dem vollendeten 20. Lebensjahr sollte jede Frau jährlich an der Krebsfrüherkennungs-untersuchung teilnehmen. 

 

Muss die HPV-Impfung aufgefrischt werden?

Die Frage der Notwendigkeit einer Wiederimpfung kann derzeit noch nicht beantwortet werden. Weitere Studien hierzu laufen. 

 

Welche Nebenwirkungen gibt es bei einer Impfung?

Impfstoffe unterliegen in Europa sehr hohen Sicherheitsstandards und haben ein gutes Sicherheitsprofil, sie sind wirksam und gut verträglich. Impfreaktionen wie Rötung, Schwellung, Schmerz können auftreten, klingen aber in der Regel nach 1-3 Tagen vollständig ab. Selten/sehr selten sind unerwünschte Nebenwirkungen, welche auch schwerwiegend sein können. Mehr erfahren Sie hier

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