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Malaria

Malaria ist eine durch Parasiten verursachte Infektionskrankheit, die hauptsächlich durch den Stich infizierter Mücken übertragen wird und in allen tropischen und subtropischen Gebieten weltweit vorkommt. Erreger sind einzellige Parasiten der Gattung Plasmodium: Plasmodium vivax, Plasmodium ovale, Plasmodium malariae, Plasmodium falciparum, Plasmodium knowlesi.  

Symptome können Fieber, Schüttelfrost, Müdigkeit, Kopfschmerzen und Muskelschmerzen umfassen. Ohne angemessene Behandlung kann Malaria schwerwiegend und sogar lebensbedrohlich sein. Unbehandelt ist eine Malaria tropica für Europäer immer tödlich. Es ist wichtig, Schutzmaßnahmen gegen Mückenstiche zu ergreifen, wenn Sie in malariaübertragenden Gebieten unterwegs sind und frühzeitig medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn Sie Symptome haben. 

 

Was sind typische Symptome von Malaria? 

Oftmals beginnt die Malaria mit Fieberanfällen, daneben können die Patienten an Gliederschmerzen, schweren Magen-Darm-Störungen, Nierenschäden und Entzündungen des Herzmuskels leiden. Bei Malaria tertiana und Malaria quartana können noch nach sehr langer Zeit Rückfälle auftreten. Die Erreger können in einem Ruhestadium in der Leber überdauern und sich Jahre später wieder vermehren. 

Malaria ist heilbar, wenn die Diagnose rechtzeitig gestellt wird. Todesfälle sind in Deutschland meist dadurch bedingt, dass an die Möglichkeit einer Malaria nicht gedacht wurde und die Erkrankung zeitlich verschleppt worden ist. Suchen Sie deswegen umgehend einen Arzt auf, wenn Sie Fieber während oder nach einer Reise in ein Malariagebiet bekommen haben und informieren Sie ihn über diese Reise. 

 

Wie wird Malaria übertragen? 

Die Übertragung der einzelligen Blutparasiten erfolgt in tropischen und subtropischen Gebieten durch den Stich der weiblichen Anopheles-Mücke. Diese nachtaktiven Tiere suchen ihre Opfer bevorzugt ab Einbruch der Dämmerung. In der Regenzeit ist das Risiko für Malaria deutlich erhöht, da die Mücken stehendes Wasser zum Brüten benötigen. 

 

Wie verläuft die Krankheit inkl. Inkubationszeit?

Innerhalb weniger Minuten nisten sich die Malaria-Erreger in der Leber ein, die sie nach frühestens 7 Tagen verlassen, um die roten Blutkörperchen zu befallen und zu zerstören. Durch das Platzen der roten Blutkörperchen kommt es zu den für Malaria typischen Fieberschüben mit Schüttelfrost. Eine Folge ist mangelnde Sauerstoffversorgung, welche bis zum Absterben der inneren Organe führen kann. 

Generell sind drei Arten der Malaria zu unterscheiden: 

  • Bei der Malaria tertiana, die nach einer Inkubationszeit von ca. 12 bis 18 Tagen zur Erkrankung führt, beginnt die Krankheit mit Fieber und grippeartigen Beschwerden und führt nach kurzer Erholung zum typischen Wechselfieber. Etwa alle 48 Stunden kommt es zu Fieberanfällen. Die Fieberanfälle beginnen mit Schüttelfrost und es werden Fieberwerte um 40°C erreicht. Die Anfälle dauern etwa 3 bis 4 Stunden an. Unter starken Schweißausbrüchen sinkt die Temperatur wieder auf normale Werte. Darauf folgt ein Tag Fieberfreiheit. Die Anfälle können sich bis zu 20 Mal in 48-stündigem Rhythmus wiederholen. Sie verlaufen immer schwächer. Auch nach 8-10 Monaten ist eine Wiederkehr der Anfälle möglich. Die Malaria tertiana verläuft nur selten tödlich, aber auch nach Jahren kann es aufgrund von ruhenden Erregern (z.B. in der Leber) zu Rückfällen kommen. 
  • Die Malaria quartana hat eine Inkubationszeit von etwa 3-6 Wochen. Sie führt an jedem dritten Tag zu Fieberschüben. Eine Wiederkehr der Fieber-Anfällen ist hier noch Jahre und Jahrzehnte später möglich. 
  • Bei der Malaria tropica handelt es sich um die gefährlichste Form der Malaria, die bei fehlender oder zu spät einsetzender Therapie häufig tödlich verläuft. Die Inkubationszeit beträgt ca. 7 bis 15 Tage. Die Erkrankung ist durch verschiedene Verlaufsformen geprägt und zeigt mitunter ein uncharakteristisches Bild ohne Schüttelfrost. Die Fieberschübe sind ohne erkennbaren Rhythmus. Die Malaria tropica ist Auslöser für 95% der Malaria-Todesfälle, da hier die schwersten Verlaufsformen zu beobachten sind. 

 

Wo ist Malaria verbreitet?

Malaria kommt in allen tropischen und subtropischen Gebieten der Erde vor: in Nord-, West-, Ost- und Südafrika, in Mittel- und Südamerika, in Vorderasien, Indien und Südostasien. Jedes Jahr werden bis zu 1.000 Malaria-Fälle nach Deutschland eingeschleppt. Anopheles-Mücken machen keinen Unterschied zwischen Trekking-Tourist, Dienstreisendem oder 5-Sterne-Urlauber. Daher ist ein Schutz für alle Reisenden in Risiko-Gebiete erforderlich. 

 

Wie kann ich mich gegen Malaria schützen? 

Einen Reise-Impfstoff gegen Malaria gibt es noch nicht. Zum Schutz vor der Erkrankung stehen Medikamente zur Verfügung, die vor, während und nach dem Aufenthalt im Malaria-Gebiet eingenommen werden müssen. Problematisch ist, dass die Erreger in einigen Malaria-Gebieten bereits resistent gegen bestimmte Wirkstoffe der Chemoprophylaxe geworden sind. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die Malariagebiete nach Risiko und Resistenzlage in verschiedene Zonen eingeteilt. Deshalb ist immer eine individuelle Beratung durch einen erfahrenen Arzt oder ein Tropeninstitut besonders wichtig. 

Zur Vorbeugung gegen Moskitostiche empfehlen sich folgende Maßnahmen: 

  • Von der Dämmerung bis zum Morgen in geschlossenen Räumen aufhalten. 
  • Türen und Fenster geschlossen halten oder mit Fliegengitter schützen. Fliegenfenster auf Löcher prüfen. 
  • Wenn vorhanden Klimaanlage einschalten, die Mücken mögen keine kühle Luft.  
  • Wenn Moskitos in die Räume gelangen können, schlafen Sie unter einem Moskitonetz. Achten Sie darauf, dass das Netz allseits unter die Matratze geschlagen wird. Das Moskitonetz darf keine Löcher haben. Die Maschenweite sollte 1,2 x 1,2 mm betragen, damit die Mücken nicht hindurchschlüpfen können. Engere Maschen führen nachts zu stickiger Atemluft. Das Moskitonetz sollte immer mit mückenabwehrenden Substanzen imprägniert sein. 
  • Bei Aufenthalt im Freien lange Kleidung tragen. Dabei dunkle Farben meiden, sie ziehen Moskitos an. 
  • Unbedeckte Hautstellen mit Insektenabwehrmittel einreiben. 
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