Masern

Masern sind eine hochansteckende Virusinfektion, die durch das Masernvirus verursacht wird. Die Krankheit äußert sich durch Fieber, Hautausschlag, Huste, Schnupfen und Entzündungen der Schleimhäute. Masern können schwerwiegende Komplikationen wie Lungenentzündung, Mittelohrentzündung und in seltenen Fällen sogar lebensbedrohliche Gehirnentzündungen verursachen. Impfungen sind äußerst wirksam bei der Prävention von Masern und sind ein wichtiger Bestandteil der öffentlichen Gesundheitsvorsorge. 

 

Wie werden Masern übertragen? 

Masern werden über Direktkontakt oder als Tröpfcheninfektion übertragen. 

 

Wie verläuft die Krankheit inkl. Inkubationszeit?  

Zwischen der Ansteckung und dem Auftreten der ersten Krankheitszeichen vergehen 9 bis 12 Tage. Masern beginnen zunächst mit hohem Fieber, Abgeschlagenheit, bellendem, krampfartigem Husten, Schnupfen und Bindehautentzündung. In den Wangentaschen bilden sich oft kleine weißliche Flecken. Nach 1 bis 2 Tagen fällt das Fieber vorübergehend ab und steigt am nächsten Tag wieder an. Innerhalb von 3 Tagen bildet sich bei zunehmendem Fieber der typische Hautausschlag. Er beginnt hinter den Ohren und im Gesicht, um sich dann rasch über den ganzen Körper auszubreiten. In den nächsten 3 bis 4 Tagen verblassen die Flecken in der Reihenfolge, in der sie entstanden sind. Im Zeitraum von 3 bis 5 Tagen vor bis etwa 4 Tage nach Auftreten des Hautausschlags kann der Erkrankte andere Menschen anstecken. Die Masern Erkrankung hinterlässt regelmäßig eine Schwäche des Immunsystems für mindestens 4 Wochen. 

Erfreulicherweise heilen Masern oftmals folgenlos aus, obwohl Komplikationen wie Mittelohrentzündung, akute Bronchitis und sogar Lungenentzündung nicht selten sind. Besonders gefürchtet ist eine durch Masern verursachte Gehirnentzündung (Enzephalitis), die etwa bei einem von 1.000 Patienten auftritt. Diese endet auch heute noch bei 30 % der Patienten tödlich oder hinterlässt in 20 % der Fälle eine bleibende Behinderung. Neue Erkenntnisse weisen darauf hin, dass die Otosklerose, eine im Erwachsenenalter auftretende Verkalkung der Gehörknöchelchen mit der Folge einer Schwerhörigkeit, durch eine Masern Infektion im Kindesalter verursacht wird. Bei Patienten mit Otosklerose konnten Anteile des Masernvirus und Antikörper gegen diese Viren im Bereich der Gehörknöchelchen nachgewiesen werden. Eine seltenere, aber in jedem Fall tödlich endende, äußerst gefürchtete Komplikation ist die subakute sklerosierende Panenzephalitis (SSPE). Die Wahrscheinlichkeit für die Entwicklung einer SSPE liegt bei Kindern unter 5 Jahren bei 1:1700 – 1:3300. Hierbei handelt es sich um eine chronische, langsam fortschreitende Gehirnentzündung durch das Masern Virus. Der Verlauf der SSPE ist durch einen zunehmenden körperlichen und geistigen Verfall mit komplettem Verlust erlernter Fähigkeiten gekennzeichnet. Das Risiko dieser extrem gefürchteten Erkrankung scheint umso höher zu sein, je jünger die Kinder zum Zeitpunkt der Masern-Erkrankung sind. 

 

Wo sind Masern verbreitet?

Masern sind weltweit verbreitet, jedoch mit sehr unterschiedlicher Häufigkeit. 

Masern zählen zu den ansteckendsten Krankheiten und werden durch Tröpfcheninfektion übertragen (Sprechen, Husten). An Masern können auch Erwachsene erkranken, wenn diese nicht geimpft sind bzw. die Krankheit als Kind nicht durchgemacht haben. In der Regel sind die Folgen dann besonders schwer. 

 

Attention

Seit dem 1. März 2020 ist die Masern-Impfung eine Pflichtimpfung in Deutschland.

 

Wie kann ich mich gegen Masern schützen?  

Eine Behandlung mit Medikamenten, die die Ursache der Erkrankung bekämpfen, gibt es nicht. Deshalb ist die Masernimpfung von Kleinkindern als Vorsorgemaßnahme von größter Wichtigkeit. Für alle Kinder werden zum Schutz vor Masern, Mumps, Röteln und Windpocken Impfungen an zwei Terminen empfohlen: Der erste Impftermin im Alter von 11 Monaten, der zweite Impftermin im Alter von 15 Monaten, d. h. vor dem zweiten Geburtstag. Zwischen dem ersten und dem zweiten Impftermin sollen mindestens 6 Wochen liegen. 

Um den frühestmöglichen Impfschutz zu erreichen, z. B. vor der Aufnahme in eine Gemeinschaftseinrichtung, kann die erste Impfung unter bestimmten Umständen bereits zwischen dem 9. und 11. Lebensmonat durchgeführt werden. Die Zweitimpfung muss dann bereits zu Beginn des 2. Lebensjahres erfolgen. 

Alle Jugendlichen, die noch nicht zwei Mal gegen Masern, Mumps, Röteln geimpft wurden, sollten dies bis zum 18. Geburtstag nachholen. Seit 2010 empfiehlt die STIKO übrigens auch die Masern-Impfung allen Erwachsenen, die nach 1970 geboren wurden und einen unklaren Impfstatus haben oder in der Kindheit keine oder nur eine Impfung erhalten haben. Eltern schützen mit der Impfung nicht nur sich selbst, sondern auch indirekt ihre Kinder, bevor diese selbst geimpft werden können. Bringen Sie beim nächsten Arztbesuch einfach Ihren eigenen Impfpass mit und lassen Sie Ihren Impfstatus überprüfen. Bei nachgewiesener Immunität ist eine Auffrischung nicht notwendig. 

 

Für wen ist die Impfung empfohlen und ab welchem Alter darf ich mein Kind impfen?

Seit dem 1.März 2020 ist diese Impfung eine Pflichtimpfung. Alle Kinder ab dem vollendeten ersten Lebensjahr müssen beim Eintritt in die Schule oder den Kindergarten die von der Ständigen Impfkommission empfohlenen Masern-Impfungen vorweisen. Gleiches gilt für Personen, die in Gemeinschaftseinrichtungen oder medizinischen Einrichtungen tätig sind wie z.B. Erzieher, Lehrer, Tagespflegepersonen und medizinisches Personal (soweit diese Personen nach 1970 geboren sind). Nach 1970 geborene Personen ≥ 18 Jahre mit unklarem Impfstatus, ohne Impfung oder mit nur einer Impfung in der Kindheit. 

Die Impfung gegen Masern sollte mit einem Kombinationsimpfstoff (Masern-Mumps-Röteln oder Masern-Mumps-Röteln-Windpocken-Impfstoff) durchgeführt werden, in der Regel im Alter von 11 Monaten. Eine zweite Impfung sollte mit einem Abstand von ≥ 4 Wochen erfolgen, spätestens jedoch bis zum 2. Geburtstag, um den frühestmöglichen Impfschutz zu erreichen. Personen, die nach 1970 geboren wurden und nicht geimpft sind, erhalten eine einmalige Impfung, vorzugsweise mit einem Masern-Mumps-Röteln-Impfstoff. Dies gilt auch für Personen ab 18 Jahren, die in der Kindheit nur einmal geimpft wurden. Personen deren Impfstatus unklar ist (z.B. kein Impfpass vorhanden), erhalten ebenfalls eine einmalige Impfung. 

 

Muss die Impfung aufgefrischt werden? 

Nein, das ist nicht notwendig. 

 

Welche Nebenwirkungen gibt es bei einer Impfung?

Impfstoffe unterliegen in Europa sehr hohen Sicherheitsstandards und haben ein gutes Sicherheitsprofil, sie sind wirksam und gut verträglich. Impfreaktionen wie Rötung, Schwellung, Schmerz können auftreten, klingen aber in der Regel nach 1-3 Tagen vollständig ab. Selten/sehr selten sind unerwünschte Nebenwirkungen, welche auch schwerwiegend sein können. Mehr erfahren Sie hier.  

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