Pneumokokken

Pneumokokken besiedeln den Nasenrachenraum des Menschen, überwiegend ohne dabei Symptome zu verursachen. Sie können allerdings durch lokale Ausbreitung Krankheiten der oberen (Sinusitis, Otitis media) und unteren Atemwege (Pneumonie) verursachen. Besonders schwerwiegend sind sogenannte invasive Pneumokokken-Erkrankungen. Pneumokokken in normalerweise sterile Körperregionen eindringen und dort Erkrankungen hervorrufen. Zahlenmäßig überwiegen Septikämien und Meningitiden. Septikämien treten häufig zusammen mit einer Pneumonie auf. Wesentlich seltener werden Pneumokokken in Pleura-, Gelenk- oder Aszitespunktaten gefunden. 

 

Wie werden Pneumokokken übertragen? 

Pneumokokken werden über die Tröpfcheninfektion übertragen. 

Von dem Erreger Streptococcus pneumoniae sind mehr als 90 verschiedene Serotypen bekannt, von denen ca. 10 für über 80 % der Erkrankungen bei Kindern und 2/3 der schweren Verläufe bei Erwachsenen verantwortlich sind. 

 

Wie verläuft die Krankheit inkl. Inkubationszeit?

Die Inkubationszeit ist sehr variabel, da bis zu 50 % der gesunden Kleinkinder und 10 % der Erwachsenen asymptomatische Träger der Keime im Nasen-Rachen-Raum sind. Erst wenn eine Schwächung des Immunsystems auftritt, kann sich der Erreger ausbreiten und es kommt zur Erkrankung. 

Die Krankheit beginnt akut mit hohem Fieber, Schüttelfrost sowie gegebenenfalls Nackensteifigkeit, Berührungsempfindlichkeit oder Atembeschwerden. Vom Nasen-Rachenraum aus kann es zu einer Ausbreitung des Erregers und einer Mittelohrentzündung oder Entzündung der Nasennebenhöhlen und in deren Folge zur Lungen- oder Hirnhautentzündung kommen. 20 % der eitrigen Meningitiden nach der Neugeborenenzeit werden durch Pneumokokken verursacht. 

Bei Erkrankung muss eine Behandlung mit Antibiotika erfolgen. Neben unkomplizierten Verläufen gibt es dramatische Verläufe, die trotz intensivmedizinischer Behandlung innerhalb weniger Stunden zum Tode führen. 

10 % der Erkrankten mit einer Meningitis versterben daran. 

 

Attention

Pneumokokken Erkrankungen treten am häufigsten in den ersten beiden Lebensjahren auf.

 

Wie hoch ist die Ansteckungsgefahr?

Pneumokokken Erkrankungen treten am häufigsten in den ersten beiden Lebensjahren auf. 

Besonders gefährdet sind Personen ohne Milz (Asplenie) oder mit sonstigen Störungen der Immunabwehr. Auch nach einer durchgemachten Infektion wird bei Kindern, die jünger sind als 18 Monate, davon ausgegangen, dass diese sich erneut infizieren können. Man rechnet in Deutschland mit etwa 160 Hirnhautentzündungen sowie insgesamt etwa 1.000 invasiven Erkrankungen und ca. 50.000 Lungenentzündungen, die jährlich bei Kindern in den ersten 5 Lebensjahren durch Pneumokokken verursacht werden. 

 

Wer sollte sich impfen lassen? 

Das Risiko einer schwer verlaufenden Erkrankung an Pneumokokken ist einerseits altersabhängig. Besonders gefährdet sind Kinder in den ersten beiden Lebensjahren und ältere Menschen. 

Andererseits haben Menschen mit chronischen Krankheiten der Lunge oder des Herzens, einem behandlungsbedürftigen Diabetes oder bestimmten neurologischen Krankheiten ein erhöhtes Risiko schwer zu Erkranken. Dies gilt auch für bestimmte Patientengruppen, z.B. mit Immundefizienz oder einer immunsuppressiven Therapie, sowie für Personen mit anatomischen und Implantat-bedingten Risiken für Pneumokokken-Meningitis z.B. mit einem Cochlea-Implantat oder einer Liquorfistel. 

Die STIKO empfiehlt die Pneumokokken-Impfung deshalb für alle Säuglinge ab dem Alter von 2 Monaten, für alle Menschen ab dem Alter von 60 Jahren, und für Personen mit einer der oben genannten Indikationen (vollständige Liste der Indikationen findet sich in Tabelle 2 der STIKO-Empfehlungen). 

 

Muss die Pneumokokken-Impfung aufgefrischt werden?

Nur bei entsprechenden Grunderkrankung sollte eine Auffrischung in Erwägung gezogen werden.

 

Welche Nebenwirkungen gibt es bei einer Impfung?

Impfstoffe unterliegen in Europa sehr hohen Sicherheitsstandards und haben ein gutes Sicherheitsprofil, sie sind wirksam und gut verträglich. Impfreaktionen wie Rötung, Schwellung, Schmerz können auftreten, klingen aber in der Regel nach 1-3 Tagen vollständig ab. Selten/sehr selten sind unerwünschte Nebenwirkungen, welche auch schwerwiegend sein können. Mehr erfahren Sie hier

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