Hepatitis A

Hepatitis A ist eine virale Leberentzündung. Die Infektion wird durch das Hepatitis-A-Virus verursacht und hauptsächlich durch oralen Kontakt mit kontaminiertem Wasser oder Lebensmitteln übertragen. Die Symptome reichen von grippeähnlichen Symptomen, Magen-Darm-Beschwerden, Lebervergrößerung bis hin zum Leberversagen. Die meisten Erkrankten erholen sich innerhalb von 2-3 Monaten vollständig. Bei etwa 10-15% der Erkrankten wird ein Verlauf über Wochen und Monate beobachtet, chronische Infektionen kommen jedoch nicht vor. Hepatitis A heilt in der Regel von selbst aus und verursacht keine bleibenden Leberschäden. Eine wirksame Methode, sich vor einer Virusinfektion zu schützen, ist neben Hygienemaßnahmen wie Händewaschen und dem Verzehr unbedenklicher Lebensmittel die Hepatitis-A-Impfung. 

Hepatitis A ist in den meisten Ländern und Regionen der Welt, vor allem in solchen mit unzureichenden hygienischen Bedingungen, weit verbreitet. 90 Prozent der Kinder infizieren sich dort vor dem zehnten Lebensjahr. 

 

Wie wird Hepatitis A übertragen? 

Hepatitis A wird fäkal-oral durch Kontakt- oder Schmierinfektion mit Stuhl übertragen. Dies geschieht zum Beispiel, wenn eine gesunde Person Lebensmittel oder Wasser zu sich nimmt, die durch Kontakt mit den Ausscheidungen einer infizierten Person verunreinigt wurden. Häufig erfolgt die Übertragung durch unzureichendes Händewaschen nach dem Toilettengang oder durch gemeinsam benutzte Gegenstände. 

Eine Ansteckung kann auch über viruskontaminierte Lebensmittel oder infiziertes Wasser erfolgen. Wenn eine infizierte Person Lebensmittel (z.B. Salat, Wurst- oder Backwaren) berührt, können die Viren über die Hände auf das Lebensmittel gelangen. Eine empfängliche Person, die dann das Lebensmittel isst, kann sich anstecken. 

Lebensmittel, die als besonders risikoreich gelten, sind z.B: 

  • Wasser und Eiswürfel 
  • Obst, Beeren (auch tiefgefroren) und handgepresste Säfte 
  • Salat 
  • Fisch und Meeresfrüchte, insbesondere Muscheln 

Muscheln filtern das Wasser, in dem sie leben. Wenn dieses Wasser Hepatitis-A-Viren enthält, zum Beispiel weil Fäkalien ins Meer gelangt sind, reichern sich die Viren im Muschelfleisch an. Auch Obst und Salat können durch virushaltiges Bewässerungswasser infektiös werden. 

 

Wie verläuft die Krankheit inkl. Inkubationszeit? 

Die Inkubationszeit beträgt zwischen zwei und sechs Wochen. 

Der Verlauf einer Hepatitis-A-Infektion ist vor allem bei Kindern häufig asymptomatisch. Die Erkrankung beginnt zwei bis sechs Wochen nach der Infektion mit unspezifischen Symptomen wie 

  • Allgemeines Krankheitsgefühl (z.B. Abgeschlagenheit) 
  • Oberbauchbeschwerden, manchmal Schmerzen 
  • Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall 
  • gelegentlich erhöhte Temperatur (Fieber) 
  • Vergrößerung von Leber und Milz 
  • Gallenstau und Gelbfärbung der Haut 
  • flüchtiger Hautausschlag 

Die Häufigkeit schwerer und tödlicher Verläufe nimmt mit dem Alter zu und ist besonders bei Personen mit Vorerkrankungen (z. B. Hepatitis-B- oder -C-Patienten) zu beobachten. 

Die Infektion hinterlässt eine lebenslange Immunität. 

Einige Tage später kann es bei Erwachsenen zu einer Gelbfärbung des Augapfels und der Haut sowie zu einer starken Dunkelfärbung des Urins kommen. Sie gibt der „Gelbsucht“, die viele Lebererkrankungen begleitet, ihren Namen. 

Die Erkrankung kann bis zu sechs Monate andauern, heilt aber in der Regel folgenlos aus. 

Mögliche Symptome sind Fieber, Müdigkeit, Schmerzen im Oberbauch, Übelkeit, Gelbfärbung der Haut oder eine Vergrößerung der Leber. 

 

Ist Hepatitis A ansteckend?

Ja, erkrankte Personen sind ansteckend. Das Virus wird ein bis zwei Wochen vor Beginn der Gelbfärbung der Haut und/oder der starken Dunkelfärbung des Urins sowie einige Tage danach ausgeschieden. Eine Woche nach Beginn der Symptome sind die meisten Erkrankten wahrscheinlich nicht mehr ansteckend. Infizierte Säuglinge können das Virus jedoch über mehrere Wochen mit dem Stuhl ausscheiden. 

 

Attention

Nach dem Stuhlgang, vor dem Essen, Hände waschen nicht vergessen!

 

Wie hoch ist die Ansteckungsgefahr und wo ist Hepatitis A verbreitet? 

Infektionsgefährdet sind Personen, die noch keinen Kontakt mit dem Virus hatten. Meist sind dies Reisende aus höher entwickelten Ländern, in denen Hepatitis A aufgrund verbesserter hygienischer Bedingungen selten geworden ist - so auch in Deutschland. Besonders hoch sind die Durchseuchungsraten und damit die Ansteckungsgefahr in beliebten Reiseländern Asiens, Afrikas und Lateinamerikas. Aber auch im Mittelmeerraum und in Südosteuropa besteht Ansteckungsgefahr. 

 

Kann Hepatitis A behandelt werden?

Es gibt keine spezifische Therapie gegen das Hepatitis-A-Virus. Man kann nur die Symptome lindern. Es sollte auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden. Bis zur vollständigen Ausheilung können mehrere Wochen bis zu sechs Monate vergehen. Die Krankheit hinterlässt eine lebenslange Immunität. 

Während der Erkrankung sollte auf Alkohol und zusätzliche Medikamente verzichtet werden, da die Leber als wichtiges Stoffwechselorgan zusätzlich belastet wird. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über das weitere Vorgehen. 

 

Wie kann ich gegen Hepatitis A vorbeugen?

Die Impfung bietet einen wirksamen Schutz gegen Hepatitis A. 

Um das Virus sicher abzutöten, müssen Lebensmittel und Wasser mindestens fünf Minuten lang auf über 100 Grad erhitzt werden. Vor allem in südlichen Ländern, in denen Hepatitis A weit verbreitet ist, sollte die Frage daher immer lauten: Für wen ist die Hepatitis-A-Impfung zu empfehlen? 

 

Für wen ist die Hepatitis A-Impfung empfohlen?

Reisende 

Die Impfung wird als Reiseimpfung für Reisende in Gebiete mit hoher Hepatitis-A-Prävalenz empfohlen. Dazu gehören neben den meisten tropischen Gebieten auch weite Teile des Mittelmeerraumes und Osteuropas. 

 

Personen mit erhöhtem Ansteckungsrisiko 

Auch Personen mit erhöhtem Ansteckungsrisiko sollten sich gegen Hepatitis A impfen lassen. Dazu gehören 

  • Personen, deren Sexualverhalten ein hohes Infektionsrisiko birgt, z. B. Männer, die Sex mit Männern haben 
  • Personen mit häufiger Übertragung von Blutbestandteilen aufgrund einer Blutgerinnungsstörung (Hämophilie, „Bluter“) 
  • Personen, die in psychiatrischen Einrichtungen oder vergleichbaren Betreuungseinrichtungen untergebracht sind 
  • Personen mit chronischen Lebererkrankungen oder chronischen Erkrankungen mit Leberbeteiligung, die keine Antikörper gegen das Hepatitis-A-Virus haben. 
  • Risikopersonal im Gesundheitswesen 
  • Gefährdetes Personal in Laboratorien (z.B. Kontakt mit Stuhlproben) 
  • Personal in Kindertagesstätten und Kinderheimen 
  • Kanalisations- und Klärwerkspersonal mit direktem Kontakt zu Abwasser 

Personen, die Kontakt zu einem Erkrankten hatten, können noch während der Inkubationszeit gegen Hepatitis A geimpft werden. Die Schutzwirkung setzt in der Regel etwa zwei Wochen nach der Injektion ein. 

 

Zwei Injektionen für langfristigen Schutz

Eine Impfung gegen Hepatitis A ist auch noch kurz vor Reiseantritt möglich. Fast alle Geimpften bilden innerhalb von zwei Wochen nach der ersten Impfung Antikörper gegen das Hepatitis-A-Virus. 

Eine zweite Impfung sollte 6 bis 12 Monate nach der ersten Impfung erfolgen. Sie stellt sicher, dass der Impfschutz über viele Jahre erhalten bleibt. 

Die Hepatitis-A-Impfung wird von den meisten gesetzlichen Krankenkassen als Reiseimpfung erstattet. 

 

Was ist bei Säuglingen und Kleinkindern zu beachten?

Gerade bei Kindern kann eine Hepatitis-A-Infektion unbemerkt verlaufen. Ein Großteil der Kinder unter fünf Jahren hat als einziges Krankheitssymptom Durchfall. Dies ist auch bei Jugendlichen und Erwachsenen möglich. Das macht die Übertragung der Krankheit besonders tückisch, weil die Betroffenen nichts von ihrer Infektion wissen. 

 

Welche Nebenwirkungen gibt es bei einer Impfung? 

Impfstoffe unterliegen in Europa sehr hohen Sicherheitsstandards und haben ein gutes Sicherheitsprofil, sie sind wirksam und gut verträglich. Impfreaktionen wie Rötung, Schwellung, Schmerz können auftreten, klingen aber in der Regel nach 1-3 Tagen vollständig ab. Selten/sehr selten sind unerwünschte Nebenwirkungen, welche auch schwerwiegend sein können. Mehr erfahren Sie hier.  

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