Tetanus (Wundstarrkrampf)

Tetanus-Bakterien finden sich z. B. in Erde und Staub und gelangen über kleinste, auch unscheinbare Verletzungen in den Körper. Schon eine kleine Schürfwunde, ein Stich an einem Dorn oder ein Holzsplitter im Finger können eine Tetanus-Infektion nach sich ziehen! Die eingedrungenen Bakterien vermehren sich und bilden im Körper ein Gift, das schwere Muskelkrämpfe hervorrufen kann. Es droht u.a. eine lebensgefährliche Verengung der Atemwege.  

Als wichtigste Präventionsmaßnahme gilt die Tetanus-Impfung. Diese wird von der STIKO daher als Standardimpfung bereits im Säuglingsalter empfohlen. Wichtig zu wissen: Für einen dauerhaften Schutz sollten auch Erwachsene alle 10 Jahre die Tetanus-Impfung auffrischen lassen.  

 

Was ist Tetanus?

Tetanus („Wundstarrkrampf“) ist eine durch Bakterien hervorgerufene Infektionskrankheit, welche in der Regel mit Muskelstarre und starken Krämpfen der Muskulatur einhergeht. Im Gesicht kann die Mimik- und Kaumuskulatur betroffen sein, es kommt zu Sprech- und Schluckbeschwerden, die Patienten scheinen anhaltend zu lächeln („Teufelsgrinsen“). Außerdem treten schmerzhafte Verkrampfung auch im Bereich weiterer Muskelpartien auf (z. B. krampfhafte Überstreckung der Nacken- und Rückenmuskeln). Die Erkrankung erfordert in der Regel eine intensivmedizinische Behandlung, wobei auch in diesem Fall ca. 10 bis 20 Prozent der Patienten infolge einer Verengung der Atemwege bzw. Krämpfen des Zwerchfells versterben. Es kommt zum Tod durch Ersticken.

 

Wie werden Tetanus-Bakterien übertragen?

Der Wundstarrkrampf-Erreger ist ein Bakterium mit dem Namen Clostridium (C.) tetani. Diese Bakterien bzw. die Sporen des Bakteriums kommen weltweit in Erde und Staub vor und gelangen in der Regel über Verletzungen in die Haut. Dabei reichen schon kleinste, kaum sichtbare Bagatellverletzungen (z. B. Kratzer, Schürfwunden) für eine Tetanus-Infektion aus. Vor allem bei Verunreinigungen der Wunde z. B. durch Dornen, Holzsplitter, Glasscherben o.ä. besteht erhöhte Infektionsgefahr!   

In seltenen Fällen können die Bakterien auch über Tierbisse oder den Kot von Tieren übertragen werden – so finden sich Tetanus-Bakterien zum Beispiel im Magen-Darm-Trakt von Pferden, Rindern und anderen Tieren.  

Eine Ansteckung von Mensch zu Mensch ist nicht bekannt.  

 

Attention

Bei Tetanus kommt es in der Regel zu starken Krämpfen der Muskulatur. 

Die Gesichtspartie kann betroffen sein („Teufelsgrinsen“), aber auch viele weitere Muskelgruppen. Es droht eine Verengung der Atemwege, die zum Tod führen kann.

 

Wie lange beträgt die Inkubationszeit und wie verläuft Tetanus?

Nach einer Inkubationszeit (Zeit von der Infektion bis zum Auftreten der ersten Symptome) von 3 Tagen bis 3 Wochen (seltener ein Tag bis mehrere Monate) können sich erste Anzeichen bemerkbar machen.  

Am häufigsten tritt der generalisierte Tetanus auf, bei dem das Gift (Toxin) der eingedrungenen Tetanus-Bakterien die Skelettmuskeln fast des gesamten Körpers verkrampfen lassen kann.  

Diese typische Verkrampfung der Muskulatur hat dem „Wundstarrkrampf“ den Namen gegeben. Im Gesicht kann die Mimik-Muskulatur betroffen sein, was sich durch das charakteristische „Teufelsgrinsen“ zeigt. Aber auch weitere Muskelgruppen wie z. B. Nacken- und Rückenmuskeln sowie die Kiefermuskulatur können sich plötzlich schmerzhaft verkrampfen. Auch Schluckbeschwerden und ein Kehlkopfkrampf können auftreten. Arme und Beine verkrampfen in der Regel nicht, das Bewusstsein bleibt erhalten.  

Luftnot bzw. Ersticken infolge einer Verengung der Atemwege und Krämpfen des Zwerchfells zählen zu den möglichen Komplikationen. Ca. 10 bis 20 % der Patienten versterben trotz intensivmedizinischer Betreuung.  

Möglich ist aber auch ein lokalisierter Tetanus, der selten auftritt und milder verläuft. Er beschränkt sich auf die Muskeln in der Umgebung der Eintrittspforte. Diese Form entsteht in der Regel bei einer Teilimmunität durch eine vorangegangene Impfung und hat eine gute Prognose. Er kann aber auch in einen generalisierten Tetanus übergehen. 

 

Wie hoch ist das Infektionsrisiko und wo kann man sich infizieren?

Egal ob ein Dorn im Finger, ein rostiger Nagel in der Hand oder einfach eine Schürfwunde – grundsätzlich birgt jede Wunde das Risiko, dass Tetanus-Erreger in den Körper eindringen. Das Infektionsrisiko ist im Alltag immer gegeben, da die Bakterien überall vorkommen können. 

Daher ist ein umfassender Schutz vor Tetanus in Form einer Impfung immer wichtig. 

Tipp: Gerade auch auf Reisen ist das Verletzungsrisiko und damit auch die Infektionsgefahr oft erhöht – Stichwort Trekking, Camping oder Mountainbiken. Vor Reiseantritt sollte daher gemeinsam mit der Ärztin bzw. dem Arzt geprüft werden, ob der Impfschutz noch aktuell ist.

 

Attention

Tetanus-Erreger können bereits über kleinste, kaum sichtbare Verletzungen wie z. B. Kratzer oder Schürfwunden in die Haut eindringen. Nur eine Impfung bietet wirksamen Schutz und sollte regelmäßig aufgefrischt werden.

 

Für wen ist die Tetanus-Impfung empfohlen und ab welchem Alter darf ich mein Kind impfen?

Die STIKO empfiehlt die Tetanus-Impfung bei allen Säuglingen ab Vollendung des 2. Lebensmonats.  

Die Grundimmunisierung erfolgt in der Regel als 6-fach-Impfung gegen Tetanus, Diphtherie, Polio (Kinderlähmung), Pertussis (Keuchhusten), HiB (Haemophilus influenzae B) und Hepatitis B.  

Gemäß STIKO-Empfehlung erfolgt die Grundimmunisierung wie folgt: 

  • Im Alter von 2 Monaten (ab der 8. Woche): 1. Impfung 
  • Im Alter von 4 Monaten (8 Wochen nach der 1. Impfung): 2. Impfung 
  • Im Alter von 11 Monaten (Abstand zur 2. Impfdosis: Mindestens 6 Monate): 3. Impfung 

Danach sind regelmäßige Auffrischungsimpfungen erforderlich.  

 

Muss die Tetanus-Impfung aufgefrischt werden?

Die Auffrischung der Tetanus-Impfung ist sowohl für Kinder als auch für Erwachsene wichtig. Es werden folgende Auffrischungsimpfungen empfohlen:  

  • 1. Auffrischimpfung für Kinder im Alter von 5 bis 6 Jahren (vor Schulbeginn)
  • 2. Auffrischimpfung für Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 9 und 16 Jahren.  

Danach: 

  • Alle 10 Jahre: Auffrischimpfung für Erwachsene ab 18 Jahren  

 

Welche Nebenwirkungen gibt es bei einer Impfung?

Impfstoffe unterliegen in Europa sehr hohen Sicherheitsstandards und haben ein gutes Sicherheitsprofil, sie sind wirksam und gut verträglich. Impfreaktionen wie Rötung, Schwellung, Schmerz können auftreten, klingen aber in der Regel nach 1-3 Tagen vollständig ab. Selten/sehr selten sind unerwünschte Nebenwirkungen, welche auch schwerwiegend sein können. Mehr erfahren Sie hier

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