Die COVID-19-Impfung ist wichtig – andere Impfungen sind es auch
Die Impfung gegen Covid-19 steht bei den meisten Menschen aktuell an erster Stelle. Zeigt uns die Corona-Pandemie doch deutlich, wie wertvoll es ist, gegen schwere, hochansteckende oder mit Komplikationen behaftete Infektionskrankheiten bewährte Impfstoffe zu haben. Diejenigen, die noch nicht geimpft sind, warten sehnsüchtig. Diejenigen, die bereits vollständig geimpft sind hoffen, dass der Impfschutz auch gegen andere zukünftig möglicherweise auftretende Virusvarianten sicher schützt.
Viele Geimpfte berichten davon, welche Erleichterung sie verspürt haben, als sie endlich die Corona-Impfung bekommen hatten. Das ist besonders, denn noch nie wurde so breit und so oft über Impfungen gesprochen, Impfpässe fotografiert und auf Social Media mit Freunden geteilt. Doch über der nachvollziehbaren Freude über einen Schutz gegen eine häufig noch immer unberechenbare Krankheit sollte nicht vergessen werden, dass es noch zahlreiche weitere Krankheiten gibt, die mitunter schwere bis lebensbedrohliche Folgen haben können – und gegen die geimpft werden kann.
Ein umfassender allgemeiner Impfschutz schützt zwar nicht vor dem neuen SARS-CoV2, aber er trägt dazu bei, dass jeder Einzelne vor möglichst vielen Erregern geschützt ist, die ihn oder sie schwächen oder schwer krank, und damit anfälliger für weitere Erkrankungen machen können. Durch Impfungen wird der Impfling vor Infektionen geschützt, die ihn – egal ob während einer Pandemie oder in „normalen“ Zeiten – zusätzlich gefährden oder schädigen können.
Neben dem Nutzen für jeden Einzelnen, profitiert aber auch das Gesundheitssystem davon, wenn weniger Menschen mit schweren Verläufen von Infektionskrankheiten ins Krankenhaus müssen, die durch Impfungen vermeidbar gewesen wären. Eine Pneumokokken-Erkrankung kann beispielsweise eine Versorgung der Patienten in einem Krankenhaus oder auf einer Intensivstation erforderlich machen.
Wenn viele Vorsorge- und Impftermine auf unbestimmte Zeit nach hinten verschoben werden, besteht außerdem die Gefahr, dass es in ungeimpften Personen leichter zu größeren Ausbrüchen oder sogar Epidemien beispielsweise mit Masern oder Keuchhusten kommen kann.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) des Robert-Koch-Instituts empfiehlt, fällige Impfungen bei Erwachsenen und Kindern entsprechend der gültigen Impfempfehlungen durchzuführen.
Tipp: Prüfen Sie selbst oder zusammen mit der Hausärzt*in, welche anderen Impfungen aufgefrischt oder auch erstmals gegeben werden sollten.
- Tetanus / Diphtherie: Die Impfung sollte im Erwachsenenalter alle 10 Jahre aufgefrischt werden. Hier mehr erfahren
- Keuchhusten (Pertussis): Keuchhusten ist hochansteckend und besonders für Säuglinge und ältere Menschen mit schweren Krankheitsverläufen und Einweisungen ins Krankenhaus verbunden. Die Keuchhusten-Impfung ist nur in Kombination mit der Impfung gegen Tetanus und Diphtherie möglich. Daher sollten alle Menschen deren letzte Keuchhusten Impfung länger als 10 Jahre zurückliegt eine Tetanus/Diphtherie/ Keuchhusten-Impfung erhalten. Hier mehr erfahren
- Masern: Alle nach 1970 Geborenen sollen eine Impfung gegen Masern erhalten, wenn sie in der Kindheit nicht oder nur einmal gegen Masern geimpft wurden. Wenn unklar ist, ob eine Impfung in der Kindheit stattgefunden hat, z. B. weil der Impfpass verloren ist, soll auch einmal gegen Masern geimpft werden. Hier mehr erfahren
Da die Immunfunktion mit zunehmendem Alter abnimmt und dadurch das Risiko für Infektionen und schwere Krankheitsverläufe steigt, gibt es für ältere Menschen ergänzende Empfehlungen.
- Grippe (Influenza): Die Grippeimpfung muss jährlich im Herbst erneuert werden. Hier mehr erfahren
- Gürtelrose (Herpes Zoster): Diese Impfung wird für alle Personen ab 60 Jahren sowie bereits ab 50 Jahren, wenn eine chronische Erkrankung oder Immundefizienz vorliegt, empfohlen. Um die Gürtelrose-Erkrankung und deren schmerzhafte Komplikationen zu verhindern, sind zwei Impfungen im Abstand von 2 bis 6 Monaten notwendig. Ein erhöhtes Risiko für eine Gürtelrose liegt bei Personen vor, bei denen von Geburt an oder erworben oder wegen ihres Alters das Immunsystem geschwächt ist. Hier mehr erfahren
- Pneumokokken: Pneumokokken können verschiedene Erkrankungen auslösen. Bei älteren Menschen ist insbesondere die Lungenentzündung gefährlich. Personen ab 60 Jahren sollten gegen Pneumokokken geimpft werden. Hier mehr erfahren
- COVID-19: Die COVID-Impfung wird einmal jährlich für Personen ab 60 Jahren empfohlen, um unter anderem das Risiko schwerer Verläufe zu verringern. Hier mehr erfahren
Sitzen Sie schon auf gepackten Koffern, um nach Ihrer Corona-Impfung sofort in den Urlaub zu starten?
Denken Sie rechtzeitig an die Impfung gegen Hepatitis A und B! Sie planen einen Urlaub in Deutschland? Dann könnte auch der Schutz vor der durch Zecken übertragenen FSME sinnvoll sein.
Eine Übersicht über die empfohlenen Impfungen für Kinder und Erwachsene finden Sie hier.
Jede Impfung – nicht nur die Corona-Impfung – sollte ein Anlass zur Freude sein! Schützt doch jede einzelne vor bekanntermaßen schweren Krankheiten. Vielleicht gelingt es Ihnen, auch die anderen empfohlenen Impfungen als gleichermaßen wichtig zu sehen? Bleiben Sie gesund!